Tische mussten gerückt und viele Stühle organisiert werden damit alle Platz fanden beim Weiberfasching am Freitag im Elsendorf Hof. Der Frauenbund hatte eingeladen zu seinem närrischen Freitag, der wie jedes Jahr seit 2010 von Waltraud Kellerer organisiert wurde.
Unterstützung erhielt sie in den sieben Jahren dabei immer von Franziska Zäch und den jungen Leuten, die mit ihnen jedes Jahr eine neue Einlage einstudiert haben. Über 200 faschingsbegeisterte Damen aus Nah und Fern haben es sich auch heuer nicht nehmen lassen, sich mal so richtig auszutoben, sei es auf der Tanzfläche, beim Mitsingen oder auch in der Bar. Die Kostüme konnte man durchweg als gelungen bezeichnen, alle haben sich außerordentlich Mühe damit gemacht, sich in ein anderes Wesen zu verwandeln.
Das ging gleich mit den Haunsbacher Frauen los, die in dieser Nacht als blutsaugende Gestalten ihr Debüt mit dem Tanz der Vampire feierten und die Party mit ihrer Einlage gleich mal richtig in Schwung brachten. Auch eine verdächtige Hexe schlich durch den Saal und trieb allerlei Schabernack mit ihrem Besen, kurz darauf gesellte sich eine kleinere Doppelgängerin dazu, ebenfalls voll kostümiert aber genauso stumm und übermütig.
Nach der Eröffnungsrede von Waltraud Kellerer wurde die Bühne an die tanzbegeisterten Maschkeras übergeben und die Band „Sodala“ wusste von Anfang an, wie sie den Damen so richtig einheizen musste. Da blieb oft nur ein kleines Platzerl zum Tanzen übrig welches auf das Ausgiebigste bis zum letzten Fleckerl genutzt wurde. Besonders behaupteten sich die frechen Lausmädel der ersten Klasse aus Mallmersdorf, denen man natürlich aber überhaupt nicht böse sein konnte.
Die größte Gruppe des Abends kam aus Appersdorf und hat sich die polarisierende Sache Amerika zu ihrem Top-Thema auserkoren, damit konnten die scheuen Rehlein aus Berghausen dann leider nicht mithalten und sie mussten sich aber nur rein zahlenmäßig der Konkurrenz geschlagen geben. Kleinere Gruppen, wie die „Smileys“, Lila Kühe von den Meilenhofener Weiden, kleinere Herden verschiedenster anderer Tiere, die Vorstandschaft im Motto des Karnevals in Venedig oder die Damen aus den Sweet Sixties von Mainburg sowie ein paar Dschungelköniginnen hatten genauso ihren Spaß wie die vielen süßen und auffallend schick gekleideten übrigen Gäste des Abends.
Als weiterer Programmpunkt kündigte sich die Kindergarde der Narhalla Mainburg an, wobei Prinz Andreas II. ein kleines Heimspiel hatte, denn der junge Mann kommt aus Appersdorf. Er wirbelte seine Prinzessin Luisa I. gekonnt durch die Lüfte und die beiden bezauberten mit ihrem Prinzenwalzer die weiblichen Romantikas im Saal. In ihrer Begrüßungsrede schickten die Tollitäten gleich die Grantler in den Keller, denn heute soll es nur frohe Gesichter geben und damit das in die Tat umgesetzt wurde, wurde die obligatorische Ordensverleihung durchgeführt. Anschließend zeigte Funkenmariechen Lisa ihr Können und es folgten die Gardemädchen, die Burschen und die Teens und begeisterten das Publikum mit Hebefiguren und Choreografie. Mit ihrer Showeinlage, einem Cha-Cha zu Mikel Jacksons Thriller brillierte das junge Prinzenpaar noch einmal mit ihrem Tanz.
Nach diesem Auftritt eroberten sich die ausgelassenen Karnevalistinnen die Tanzfläche zurück, bis die jungen Damen und Herren von Waltraud Kellerer und Franziska Zäch die Bühne übernahmen. Im finsteren Saal überraschten sie mit „Der mit dem Flamingo tanzt“ und erst das Neonlicht ließ ihre witzigen Flamingo-Puppen zum Leben erwachen. Anschließend gab es eine Tanzeinlage zu Abba-Melodien und als kleines Highlight einen Handtuchtanz zu einem russischen Musikmedley. Eddie und Florian ließen die Frauenherzen mit ihrer vergnüglichen Einlage höher schlagen und erhielten reichlich Applaus genauso wie die restliche Pikachu-Truppe. Waltraud Kellerer überreichte mit Franziska Zäch allen einen Frauenbund-Orden. Auch die vermummte Hexe alias Pfarrer Albert Vogl, der für jeden Spass zu haben ist, überführte sie bei der Überreichung des Frauenbund Ordens den er für seinen geistlichen Beistand erhielt. Sie bedankte sich auch bei den Sammlerinnen, die bei ihren Sammlungen dafür gesorgt haben, dass die Tombola wieder mit über 500 schönen Preisen bestückt war. Frau Silvia Fischer bekam ein Geschenk für das Verpacken vieler Preise überreicht und auch bei Frau Haltmeier Getrud wurde sich bedankt, die schon immer beim Aufbauen der Tombola dabei und ebenfalls für ihre Verpackungskünste bekannt ist.
Bevor der gemeinsame Ausmarsch bevorstand, verkündete Waltraud Kellerer ihren Abschied gemeinsam mit Franziska Zäch von der Faschings-Organisation des KDFB, der am Dienstag seine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen hat. Schade, denn die beiden haben den Fasching so richtig aufleben lassen.
Wie zu befürchten, fanden die Lose der Tombola reißenden Absatz, so dass sie am Ende gar nicht mehr für alle Gäste reichten. Viele durften sich einen tollen Preis mit nach Hause nehmen.
Zu später Stunde gab es für die Damen noch ein Schmankerl ganz nach ihrem Geschmack, als das Pfeffenhausener Männerballett noch einmal das Faschingsbarometer im Saal zum Glühen brachte, da auch hier die fast nackten Tatsachen natürlich nicht fehlten.
Mit Gaudi, Tanz, Alkohol und ganz viel Spaß vergnügten sich die Damen bis in die frühen Morgenstunden, wie das nicht anders zu erwarten ist, wenn sie einmal losgelassen werden.
Bericht und Fotos: Kornelia Bielmeier