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Elsendorf im Wandel der Zeit

Elsendorf, 2009.

Auf dem heutigen Kirchplatz stand einst die Urzelle des Dorfes
Graf-Anwesen „beim Hofbauer“ wurde 1967 abgerissen und ausgesiedelt

 

 

Der Elsendorfer Kirchplatz um 1930 und heute.

Fotos: Staatsarchiv Landshut / Helmut Biebl


Wo derzeit noch die Bauarbeiten für die Neugestaltung des Elsendorfer Kirchplatzes laufen, stand früher das Graf-Haus, „beim Hofbauer“ genannt. Über die Geschichte und die Eigentümer dieses Anwesens berichtet der Chronist Franz Huber in der Pfarr- und Gemeindechronik:

Das Anwesen des „Hofbauer“ galt als ganzer Hof und ist einer der Elsendorfer Urhöfe. Zu ihm gehörten einst noch drei weitere Hofstätten. Als Pfarrer Schrittenloher im Hofbauer-Garten das Almosenhaus baute, überließ er dem „Hofbauer“ dafür das Haus Nummer 17. 1632 überfallen schwedische Soldaten das Haus: „Georg Perkhammer ist durch tödliche Streiche der Reiter abgegangen, die Wittib und drei Kinder sind vorhanden, der Hof stehet noch, allein aber nichts angebaut worden“.

Danach übernimmt Hanns Hofpaur das „Sach“, gefolgt um 1665 von Georg Hofpaur und 1689 von Jacob Hofpaur. 1731 heiratet die Tochter Katharina nach Heising, wo sie am 3. Mai 1740 bei einem Brand zusammen mit zwei Kindern jämmerlich in den Flammen umkommt. 1744 folgt Mathias Ostermayer aus Gütersdorf, der noch immer das Obereigentumsrecht über die längst abgetrennten Häuser Nummer 7, 9 und 17 besitzt.

1778 übernimmt Anton Moreis von Appersdorf, 1811 der Sohn Anton, 1841 sein Sohn Georg Moreis, der später nach Pürkwang und dann nach Landersdorf zieht. Georg Moreis schmiedete 1865 Pläne, ein Wirtshaus zu betreiben. Zur gleichen Zeit befasste sich auch der Metzger Archus Neumayer mit dem Gedanken, eine Bierwirtschaft zu errichten.

Weil beide Anwesen direkt an die Pfarrkirche angrenzten, fürchtete Pfarrer Kellnberger, „sein Gotteshaus werde jetzt mit Wirtshäusern hart umstellt“. „Die Bierwirtschaften wirken destruktiv auf die Moralität und ziehen einen Verfall der Sitten nach sich“, gab der Pfarrer an. Aus dem Vorhaben ist aber dann nichts geworden.

1882 kauft Ignaz Graf von Egglhausen das Anwesen. 1921 übernimmt der Sohn Sebastian Graf und 1954 dessen Sohn Josef Graf. Im Jahr 1967 verschwindet dieser Hof, der vielleicht die Urzelle des Dorfes gebildet hat, und wird in die Ratzenhofener Straße ausgesiedelt. Die ehemalige Hofstelle ist heute Kirchenparkplatz und Standort des neuen Feuerwehrhauses.

Nachdem das im Jahr 2003 erschienene Elsendorfer Heimatbuch vergriffen war, wurde die Chronik nun mit einer Auflage von 500 Exemplaren neu gedruckt. Das Buch ist erhältlich bei der Verwaltungsgemeinschaft in Mainburg. Der Kaufpreis beträgt 25 Euro.

(Beitrag aus dem Jahr 2009)

 

Elsendorf im 2. Weltkrieg

27. April 1945: Elsendorf unter Artilleriebeschuss durch die Amerikaner

Granate tötet vier Rinder und drei Schweine beim Glaser Hofbauer in Elsendorf

Am Freitag, den 27. April 1945, wenige Tage vor Ende des zweiten Weltkriegs, schlugen mehrere Granaten in Elsendorf ein. Die Angriffe der bis zur Donau bei Neustadt vorgerückten Amerikaner galten vermutlich der Kreuzung an der Hauptstraße (B 301).

Glück im Unglück hatte die Familie Hofbauer (beim Glaser), als gegen 22.30 Uhr eine Granate im Stall einschlug und vier Rinder und drei Schweine tötete. Nur wenige Meter entfernt befanden sich Frauen und Kinder auf dem Weg in den Kartoffelkeller.

    
Granateinschlag-1

Der Einschlag der Granate und die Detonation im Stall.

Die Geschwister Hofbauer erinnern sich an diese schrecklichen Stunden:

„Während des ganzen Tages hörte man schon das Donnern der amerikanischen Artillerieangriffe. Es herrschte große Unruhe im Dorf. Wir Kinder waren bereits im Bett. Plötzlich gab es einen lauten Knall: Im Hof des Nachbarn Sternecker schlug eine Granate ein und riss ein großes Loch in den Boden, die Außenmauer des Wohnhauses wurde beschädigt und ein Granatsplitter blieb im Fensterstock der Schlafkammer vom alten Kramschuster stecken.

Nun ging alles sehr schnell. Wir mussten in den Keller. Auch die Nachbarinnen Frau Sternecker und Frau Reindl mit ihren Kindern kamen zu uns, um Schutz zu suchen. In ihren Häusern gab es ja keinen Keller. Einige von uns befanden sich noch im Hausgang, als im angrenzenden Stall eine Granate einschlug. Die Stalltüre, die in den Wohnbereich führte, wurde durch den Druck aufgerissen und Splitter flogen durch die Luft; einer davon traf Frau Prinz im Gesicht, Elisabeth erlitt Gehörverletzungen durch den starken Luftdruck.

Alle schrien durcheinander und rannten so schnell wie möglich in den Keller runter. Wir beteten. Gegen Mitternacht kamen einige SS-Männer und forderten uns auf, den Keller zu verlassen, da es hier zu gefährlich war. Wir verbrachten die restliche Nacht beim Hofbauer Lorenz (Schreiner) und die nächste Nacht im Bauernwirts-Keller. Am Sonntag-Mittag kamen dann die Amerikaner ins Dorf, nachdem auf dem Kirchturm eine weiße Fahne als Zeichen der Kapitulation gehisst worden war.

In unserem zerbombten Stall bot sich ein Bild der Verwüstung: Unsere beiden Kühe, sowie ein alter und ein junger Ochse und zwei Schweine waren tot, ein drittes war schwer verletzt und musste notgeschlachtet werden. Die Ziege und weitere Schweine überlebten. Die östliche Stallmauer wurde schwer beschädigt und teilweise nach außen gedrückt, ein Fensterstock wurde in den Garten geschleudert.

Die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner war groß: So schenkte uns der Friedl-Müller eine Kuh und in den Orten Elsendorf, Ratzenhofen und Unterwangenbach wurde eine Sammlung für die beiden Geschädigten Hofbauer Georg und Sternecker Anton durchgeführt, bei der 972 Mark zusammen kamen."

Granateinschlag-2

Der durch die Granate zerborstene Deckenbalken wurde nach Kriegsende nicht ausgewechselt und ist heute ein stummer Zeuge der Ereignisse vom 27. April 1945.

Foto: Georg Hofbauer

 

Nach Augenzeugenberichten aufgezeichnet von Georg Hofbauer.

 

Geschichte der Gemeinde Elsendorf

Blättert man zurück in der Geschichte von Elsendorf, so stößt man auf eine Traditionsnotiz aus dem Jahr 883 bis 887, ein vollgültiges historisches Dokument, mit dem die Übergabe von Graf Engildeos Besitz zu Straubing gegen Leibeigene und Güter zu Elsendorf beurkundet worden ist.

Aus der geschichtlichen Vergangenheit Elsendorfs im 10. Jahrhundert berichtet der Chronist, dass das Gebiet dem heimischen Geschlecht der Edlen von Elsendorf gehörte, die immer wieder in den Urkunden auftreten. Man schrieb das Jahr 1115, als Ulrich von Elsendorf vom Salzburger Erzbischof Konrad den ehrenvollen Auftrag erhielt, aus dem Kloster St. Georgen im Schwarzwald den Abt Theorgen für das verwaiste Blasienstift zu Admont in der Steiermark zu holen.

Das Jahr 1125 brachte für Elsendorf eine bedeutsame Wende. Ulrich schenkte die Ortschaft mit Hörigen und Grundstücke samt der Taufkirche der Abtei Admont. Es war die erste Schenkung, welche dieses bedeutende Stift auf bayerischem Boden erhielt. Admont errichtete in Elsendorf eine Propstei und ließ die stiftischen Güter durch einen Amtmann verwalten. Diese waren angesehene Persönlichkeiten und gehörten in der Mehrzahl adeligen Geschlechtern an. Es kam auch vor, daß zuweilen dieses Amt dem benachbarten Richter der Hofmark Ratzenhofen verliehen wurde.

Nicht selten war es der Fall, daß sich die Amtmänner als Bedrücker aufspielten und die Menschen schikanierten. Admont mußte deshalb oft eingreifen und sehr häufig Beauftragte nach Elsendorf schicken, um die Einkünfte einzutreiben. 1632 kamen die Schweden nach Elsendorf. Damit zogen Elend und Kummer im wahrsten Sinne des Wortes ein. Die Verwüstungen, welche die Kriegshorden anstellten, sind überhaupt nicht zu beschreiben. Die Not wurde immer größer, und der damalige Amtmann Vogt mußte 1649 nach Admont berichten, dass es den Leuten an allem mangelte, an Getreide und Vieh. Es sei alles völlig ausgeplündert, und obendrein trat auch noch die Pest auf. Zwei Jahre später erfolgte eine weitere Plünderung. Inzwischen hatten sich mehrere Käufer für die Propstei in Elsendorf gemeldet. Aber erst 1668 kaufte die Äbtissin von Hohenwart. So kam Elsendorf nach mehr als 500 Jahre langer Zugehörigkeit nach Admont wieder in bayerischen Besitz. Nur eine Steintafel erinnert noch an jene Zeiten, da admontische Amtmänner den Ton angaben.

Wappen-Elsendorf

Im Gemeindewappen sind auch die Admonter verewigt. Neben den Wappenbildern der Freiherrn von Mamming und deren von Kretz, die sich auf die Hofmark Ratzenhofen beziehen, ist das Admonter Klosterwappen mit den zwei senkrechten Rauten in den verwechselten Farben von Rot und Silber in das Gemeindewappen aufgenommen.

Ausführliches zur Geschichte der Pfarrei und der Gemeinde Elsendorf erfahren Sie im Elsendorfer Heimatbuch (480 Seiten). Das Buch kostet 25 Euro und ist erhältlich in der Verwaltungsgemeinschaft Mainburg.

Das Buch wurde im Dezember 2003 aufgelegt.

 

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